Presse 2016
Der Berchtesgadener Anzeiger berichtet am 27.04.2020:
Tafel öffnet wieder
Neue Regeln für die Ausgabe ab 2. Mai 2020
Berchtesgaden – In den letzten Wochen wurden die Gäste der Berchtesgadener Tafel über ein kurzfristig eingerichtetes Notfallprogramm versorgt. Lebensmittelpakete wurden direkt an die Haustür geliefert. Am kommenden Samstag, 2. Mai, soll die direkte Ausgabe am Rathaus Berchtesgaden nun wieder aufgenommen werden.
»Wir müssen sicherstellen, dass die geltenden Abstands- und Hygieneregeln unbedingt eingehalten werden«, sagt Manfred Weber, erster Vorsitzender der Berchtesgadener Tafel. Die Ausgabe kann deshalb nicht in der gewohnten Form erfolgen. »Die Sicherheit unserer Tafelgäste, aber auch unserer ehrenamtlichen Helferinnen, muss gewährleistet werden.« So wird es für die Kunden keine Theke mit allen zur Verfügung stehenden Waren geben, sondern vorbereitete Tüten. Diese werden nach Obst/Gemüse, Wurst/Käse, Backwaren/Molkereiprodukte sowie sonstigen Lebensmitteln sortiert sein. Die Tafelgäste sind aufgerufen, unbedingt einzeln, ohne Begleitung zur Lebensmittelausgabe zu kommen. Auch ohne Kinder.
»Bitte kommen Sie nur, wenn Sie absolut gesund sind«, bittet Weber. »Erkrankte Tafelgäste erreichen mich unter der bekannten Telefonnummer. Wir werden eine Lösung finden.«
Um die Anzahl der wartenden Gäste so übersichtlich wie möglich zu halten, werden Gemeinschaftsunterkünfte weiterhin direkt mit Lebensmitteln beliefert. Der geänderte Ausgabemodus sowie die neuen Regeln beim Warten werden vor Ort in aller Ruhe vorgestellt.
Manfred Weber
Der Berchtesgadener Anzeiger berichtet am 20. März 2020:
Kein Essen mehr von der Tafel
Zu hohes Risiko für ehrenamtliche Mitarbeiter – Das Corona-Virus bremst Lebensmittelausgabe vorerst aus
Berchtesgaden – Für viele Bedürftige ist die Berchtesgadener Tafel Anlaufpunkt zur Unterstützung des Lebensunterhalts. Ab Samstag wird es vorerst keine gewohnte Essensausgabe am Rathausplatz mehr geben. Der Grund ist auch hier die derzeitige Corona-Pandemie. Das Risiko vor Ansteckungen der Mitarbeiter und Kunden ist aktuell nicht vertretbar. Alle fünf Tafeln im Landkreis Berchtesgadener Land stellen ihren Betrieb mit den Ausgaben und damit auch das Abholen von Lebensmitteln vorübergehend ein. Über die Zeitdauer der Schließung lässt sich derzeit nur spekulieren.
Eine solche Situation hat es in der 15-jährigen Geschichte der Berchtesgadener Tafel noch nicht gegeben. Aufgrund der aktuellen Entwicklung des Corona-Virus sieht sich die Leitung gezwungen, die Lebensmittelausgabe mit sofortiger Wirkung einzustellen. Diese Entscheidung zu treffen fiel äußerst schwer. Es gilt aktuell jedoch die Gesundheit der Gäste und des ehrenamtlichen Personals zu berücksichtigen.
»Es blutet uns das Herz, dass wir die Einrichtung schließen müssen«, sagt Manfred Weber und ergänzt: »Unsere Mitarbeiter sind überwiegend 70 plus und fallen somit in die Risikogruppe. Alternativ junges Personal für die Essensverteilung zu finden, scheint aussichtslos. Aktuell ist es eine der wichtigsten Maßnahmen soziale Kontakte beziehungsweise Gruppierungen zu vermeiden. Wer einmal an den Tafeltätigkeiten am Samstagmittag teilgenommen hat, dem wird sofort klar, dass diese Einrichtung jetzt absolut zu unterbinden ist.«
Enge Räumlichkeit
Die Virus-Ausbreitungsgefahr liegt förmlich in der Luft. Das 15-köpfige ehrenamtliche Personal muss rund drei Stunden die Bedürftigen versorgen. Vor der Tafel warten 30 bis 50 Personen auf den Einlass. Mit dabei sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere. Somit geraten alle zwangsläufig in dichten und massiven Kontakt. Die äußerst enge Räumlichkeit verstärkt die Übertragungsproblematik zusätzlich. All das sind mehr als aussagekräftige Argumente für die Schließung. Eine Übertragung unter den Mitarbeitern ist ebenfalls möglich. Da schützt auch eine starke Hygiene nicht zwingend davor. Würde auch nur ein Mitarbeiter der Tafel erkranken, müssten alle in Quarantäne.
»Das alles ist unseren Kunden, der Öffentlichkeit, aber auch ganz besonders unseren freiwilligen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen keinesfalls zumutbar. Aber: In Absprache mit dem Vorstand wollen wir versuchen, in der Osterwoche eine Ausgabe zu realisieren, wenn es von den Rahmenbedingungen her einigermaßen verantwortbar ist. Doch die Lage muss tagesaktuell immer neu bewertet werden, ob wir unsere Arbeit wieder aufnehmen können oder nicht. Die Lebensmittelspender wurden von uns schriftlich informiert, ein Aushang am Tafellokal ist für jeden einsehbar«, sagt Weber.
Bundesweit kein Einzelfall
Die Berchtesgadener Tafel ist bayern- und bundesweit jedoch keine Ausnahme. Viele Tafeln im Freistaat haben bereits geschlossen. In der gesamten Bundesrepublik stehen die Tafeln vor ähnlichen Schwierigkeiten und müssen ihre Tätigkeit stoppen. Ebenfalls zu kämpfen haben die noch geöffneten Tafeln mit den sogenannten Hamsterkäufen. Das Horten führte bereits vielerorts zu Lebensmittel-Engpässen aus dem Einzelhandel. Bei manchen ist die Versorgung um 40 Prozent eingebrochen. Die Unterstützung wird sich zunehmend verschlechtern, beziehungsweise hat sich dann durch Schließungen erledigt. Auch zog es vonseiten einiger Tafelgäste Beschimpfungen auf Online-Portalen nach sich. Das teilte der Landesverband der Tafeln-Bayern mit. Dieser machte jedoch allen nochmals bewusst, dass die Tafel eine freiwillige und ehrenamtliche Einrichtung ist und sich für arme Menschen besonders eingesetzt hat, aber keine Vollversorger sind.
Wie lange die Berchtesgadener Tafel geschlossen bleibt, kann selbst Manfred Weber nicht prognostizieren. »Niemand kann das wissen. Wie lange sich die Corona-Krise noch hinziehen wird, bleibt ein großes X«, resümiert er. Weber hofft jedoch, dass Nachbarn und Bekannte in der prekären Lage Tafelgäste persönliche Hilfe anbieten.
Ihm ist bewusst, dass die Schließung für die Tafelgäste nicht nur fehlende Ressourcen für ihre Familien bedeutet, sondern auch der fehlende Kontakt zu Informations- und Unterstützungsanlaufstellen.
Über den aktuellen Stand der Berchtesgadener Tafel informiert die Homepage oder das Facebook-Portal. Bei dringendem Versorgungs- oder Hilfebedarf können sich Tafelkunden an die Leitung wenden (
Jörg Tessnow
Der Berchtesgadener Anzeiger berichtet am 8. Dezember 2018:
Weihnachtsfeier der Berchtesgadener Tafel für Bedürftige
Berchtesgaden – Die Mitarbeiterinnen der Berchtesgadener Tafel haben eine Weihnachtsfeier für Bedürftige aus dem Talkessel ausgerichtet. Dafür hatten sie köstliche Kuchen und schmackhafte Häppchen vorbereitet. Die Gäste, die das Jahr über mit gespendeten Lebensmitteln versorgt werden, freuten sich über den persönlichen Service und die Gespräche mit den Bürgermeistern der Gemeinden, einigen Unterstützern und den Ehrenamtlichen. Besonderer Höhepunkt der Feier war ein fröhlicher Auftritt der Singschule der Stiftsmusik unter Stefan Mohr. Für alle Kinder hatte der Familienkreis Ramsau wie jedes Jahr süße Nikolaussäckchen vorbereitet. Auf die Erwachsenen wartete eine Tombola mit nützlichen Dingen für den Haushalt. Am Ende der Feier konnte Dieter Schönwälder allen Gästen eine der 771 Lebensmitteltüten der REWE-Spendenaktion überreichen.
Manfred Weber
Fotos: Ursula Wischgoll
Der Berchtesgadener Anzeiger berichtete am 18. Juli 2018:
Große Kunst und noch größere Herzen
Welches Kind experimentiert nicht gerne mit Farben, Formen und unterschiedlichen Materialien?
„KOMM MIT INS FARBENLAND“ hieß es für die jüngeren Kinder des Kindergartens Oberau.
Die Drei- bis Fünfjährigen begutachteten auf ihrer Projektreise auch die Arbeiten der Künstler Friedensreich Hundertwasser, Franz Marc und Jackson Pollock.
Verschiedene Arten des Malens und Gestaltens inspirierte die kleinen Künstler zum Nachmalen. Angelehnt an die Werke der berühmten Maler entstanden dabei ganz eigene, kreative, bunte Kunstwerke.
Stolz auf ihre Werke und dabei immer noch im Hinterkopf das vergangene Projekt: „Weniger für mich – mehr für andere“, kam es gemeinsam zu der Idee einer Kunstauktion.
„Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten, ... „ hieß es dann in der Kindertageseinrichtung, als die Kunstwerke gegen Spenden an ihre Höchstbieter versteigert wurden.
Der Familiennachmittag brachte nicht nur viel Spaß, sondern auch Spenden in Höhe von 162,50 € ein.
Die Kinder und ihre Erzieherinnen spenden diese Summe der Berchtesgadener Tafel und freuen sich, andere unterstützen zu können.
Frau Bülow vom gemeinnützigen Verein „Berchtesgadener Tafel“ nahm die Spende begeistert entgegen und die großen Herzen der kleinen Kinder strahlten noch mehr als ihre Kunstwerke.
St. Klose (Leiterin des Kindergartens Oberau)
Tafel-Adventsfeier für Mitarbeiter und Gäste der Berchtesgadener Tafel
Für die meisten von uns ist in diesen Wochen eine reiche Auswahl an Plätzchen und Lebkuchen, der Besuch am Berchtesgadener Advent und eine großzügige Auswahl von Geschenken für unsere Liebsten selbstverständlich. Nicht so für die Gäste der Berchtesgadener Tafel. Freuen durften diese sich aber wie jedes Jahr auf eine gemeinsame Adventsfeier. So trafen sich Tafelgäste und -mitarbeiterinnen, Bürgermeister und Geistliche sowie weitere tatkräftige Unterstützer der Tafelarbeit am 24. November im Pfarrheim Berchtesgaden. Neben der kleinen Tombola, bei welcher kleine Gäste mit Stofftieren beglückt und nützliche Haushaltshelfer überreicht wurden, konnten auch die ersten der insgesamt 561 Lebensmittelpakete übergeben werden, welche in der diesjährigen REWE-Aktion "Gemeinsam Teller füllen" in Berchtesgaden und Bischofswiesen gespendet wurden.
Ursula Wischgoll